Theory

Menschen kommunizieren seit jeher über Zeichen: Sprache, Gesten oder Bildzeichen. Wir erlernen im Laufe der Zeit die Bedeutung dieser Zeichen in unserem jeweiligen Kulturraum. Bewusst wird einem der Lernprozess besonders bei einer Fremdsprache oder der theoretischen Führerscheinprüfung — wir erweitern nicht nur unseren Wortschatz, sondern auch unser Verständnis für grafische Zeichen und deren Bedeutung. Dabei können wir zwei Qualitäten unterscheiden: figurative Darstellungen, wie z.B. das Schild mit dem Hund vor dem Supermarkt und arbiträre Darstellungen, wie z.B. das Schild »Vorfahrt achten« oder »Durchfahrt verboten«.

Neben der Darstellung ist der Kontext von Bedeutung: in einer Gesprächssituation können wir eventuelle Unklarheiten klären, bei der Entwicklung von Bildzeichen müssen wir antizipieren, ob das Motiv eindeutig und im Kontext verständlich ist und ob unsere Zielgruppe mit dem Zeichen vertraut ist.

Als Voraussetzung für eine gelungene Kommunikation müssen Rezipienten das Bildzeichen zunächst erkennen und verstehen. Dafür braucht es eine gemeinsame Basis von Sender und Empfänger, die einem grafischen Symbol eine zumindest ähnliche Bedeutung zuschreibt. Ähnlich insofern, als es auch hier immer einen Interpretationsspielraum gibt, der nicht ausgeschlossen werden kann und auch nicht muss.

Jörg Aufermann beschreibt in seinem Kommunikationsmodell diese Basis als Zeichenvorrat. Dieser muss beim Sender und Empfänger keinesfalls deckungsgleich sein, aber Überschneidungen aufweisen. Dies ist ein Aspekt, der sich direkt in die Gestaltung übersetzen lässt. Bezogen auf die Kommunikation brauchen sowohl der Kommunikator als auch der Rezipient einen ähnlichen, also nicht zwingend identischen Zeichen­vorrat für eine funktionierende, sinnvolle Verständigung.

Grundsätzlich muss – in jeder Form der Kommunikation ein gemeinsamer Zeichenvorrat vorhanden sein; sei es sprachlich oder bildlich.

Zusammengefasst bedeutet dies, dass Interpretationsspielräume durch unterschiedliche oder ähnliche Bedeutungszuschreibungen seitens der Sender und Empfänger entstehen. Diese Zuschreibung kann kulturell geprägt sein und orientiert sich am Erfahrungshorizont – und damit dem Zeichenvorrat – der Kommunizierenden. Neben der reinen Motivwahl spielen die Darstellungsqualität und damit die Erkennbarkeit eine Rolle sowie die Platzierung am »richtigen Ort« zur »richtigen Zeit«. »Vorfahrt achten« ergibt nur an einer Kreuzung Sinn, das Bildzeichen für einen Defibrillator erschließt sich mir als Laien vielleicht erst aus dem Kontext der Anbringung. 

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#arbiträr

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